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Back from the USA!
Die Trachtengruppe Rankweil startete gemeinsam mit der Gruppe Rosengarten aus Bregenz am 25.07.2011 eine Reise nach Amerika. Die Gruppen wurden zum Internationalen Tanz- und Musik-Festival nach Burley und Rexburg (Idaho) eingeladen. Mit unseren Trachten, Tänzen und Plattlern vertraten wir Österreich – ein erhebendes Gefühl. Freundlich wurden wir von Gastfamilien aufgenommen, die uns nicht nur All Inclusive boten, sondern uns auch zu den jeweiligen Treffpunkten fuhren. Mit vielen neuen und interessanten Eindrücken von Menschen, Land und Kultur sind wir nach 17 Tagen Mammutprogramm mit Ausflügen, zahlreichen kleineren und großen Auftritten und Repräsentationen zurückgekehrt. Es war für alle TeilnehmerInnen ein unvergessliches Erlebnis.
Unser treues Mitglied Gerlinde hat uns freundlicherweise ihr eigenes Reisgetagebuch zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Wir hoffen, dass ihr beim Lesen genauso viel Spaß habt wie wir vor Ort.
Burley
Montag, 25. Juli 2011
Treffpunkt Parkplatz Baumax Rankweil
Pünktlich, sogar vor der Zeit, um kurz vor 4 Uhr früh beginnen wir unsere Tour mit dem Reisebus der Firma Nachbaur, der uns zum Flughafen nach München bringt. In Bregenz steigen die Mitglieder der Gruppe Rosengarten zu. Nach der Begrüßung der Obmänner Peter und Ferdl huschen die beiden „Mädels von der Tankstelle“ durch den Bus um die T-Shirt-Kontrolle vorzunehmen. Jede und Jeder von der Gruppe Rosengarten sind in roten und die Trachtengrüppler in grünen Shirts gekleidet. Ohne Ausnahme haben sich alle an die Abmachung gehalten. Als Belohnung verteilen Karin und Gerlinde diverse „Klopfer und etwas Süßes“ an die Mitreisenden. In München angekommen, werden noch fleißig Koffer beschriftet, bevor es zum Check in geht. Recht zügig passieren wir die Koffer-Aufgabe, erhalten die Bord-Karten und gehen zum Gate H18. Noch schnell jeder auf’s Klo oder einen Kaffee und schon ist es Zeit am Gate zu sein. Letzter Aufruf an die USA-Reisenden, sich zum Einsteigen einzufinden. Ein Flugzeug der Linie Continental Airlines erwartet uns. Abflugzeit 920 Uhr, wiederum pünktlich geht es in die Luft. München – Düsseldorf – Amsterdam – über die Nordsee – Kingston – Brestwick – über den Atlantik – Goose Bay in Kanada – Chicoutimi – Montreal – New York – die meiste Zeit fliegen wir über den Wolken, also wenig Ausblick auf die Welt unter uns können wir wahrnehmen. In einer Höhe von über 9400 km und einer Außentemperatur von -44 °C überqueren wir den Atlantik. Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben – schlafen, lesen, Musik hören, fernsehen, Kreuzworträtsel lösen, Solitär spielen, Sekt trinken, Taschentücher als Augenbinde verwenden, blöd reda, sich Gedanken über die Gestaltung von gehäkelten Parisern zu machen …
In Newark gelandet, beginnt der Marathon mit der Immigration – anstehen, Pass zeigen, Zollerklärung abgeben, Fragen zum Zweck der Einreise beantworten, Fingerabdruck abliefern und ein Foto wird gemacht, danach Koffer abholen, weitere Passkontrolle und Gepäckkontrolle mit Leibesvisite. Es folgt der Wechsel zum Flug nach Houston. Mit über 1 Stunde Verspätung (aus welchem Grund auch immer) setzen wir unsere Reise fort.
Flugroute New York – Washington – Atlanta – Houston
Flugzeit 3 h 45 min
Der letzte Flug auf der Hinreise führt uns von Houston nach Salt Lake City. Es gab keine besonderen Vorkommnisse, weil der Schreiberling (ich) geschlafen hat und dadurch nichts mitbekam, nicht einmal, dass ich mit samt einem Lolly im Mund geschlafen habe.
In Salt Lake City um ca. 2350 mehr oder weniger geschlaucht angekommen, holen wir unser Gepäck und versuchen herauszufinden, wo und welcher Bus uns abholt.
Die ganze Gruppe versammelt sich mit dem Gepäck vor dem Flughafengebäude und hält Ausschau nach dem passenden Gefährt, das uns nach Burley bringt. Der richtige Bus wird ausfindig gemacht, ein vergessener Gegenstand im Flugzeug auch wieder geholt, so können wir um 020 Uhr losfahren. Die Fahrt über einen Highway verläuft ruhig, die meisten von uns sind einfach müde.
Dienstag, 26. Juli 2011
Ankunft in Burley um 230 Uhr. Nach ein paar Fehlversuchen hat der Buslenker den richtigen Platz gefunden, an dem uns die Gastfamilien abholen. Wer mit wem bei wem, war dann die Frage, doch alle erhalten einen Platz und somit auch ein Bett zum Schlafen. Alfred, Helga, Peter und ich wohnen bei der Familie Smith. Nach dem Frühstück unternehmen wir vier einen kleinen Entdeckungsspaziergang. Alles ist so typisch, wie in einem amerikanischen Film. Gerade Straßen, links und rechts kleine Häuser, jedes Haus eine Einfahrt, einen mehr oder weniger gepflegten Vorgarten, große Autos …
An der örtlichen High School treffen wir Österreicher uns um 13 Uhr zur Probe auf der großen Bühne. Wir proben die Tänze, den Auf- und Abmarsch und die Aufstellung. Um 15 Uhr musizieren Alfred und Peter bei der „Zion Bank“ und Ferdl, Helga, Franz, Karin und ich verteilen an die Bankkunden Prospekte vom Festival.
Für den Abend haben alle Gastfamilien ein Picknick im Slide Park vorbereitet. Sliden mit dem Schlauchboot, Volley Ball spielen, relaxen, Babysitten, anstehen beim Buffet, essen und trinken steht auf dem Programm. Als Draufgabe erleben wir einen sensationellen Sonnenuntergang.
Mittwoch, 27. Juli 2011
Peter hat um 830 Director’s Meeting und um 1130 ist der Empfang der Vertreter der verschiedenen Tanzgruppen bei den Bürgermeistern von Burley und den umliegenden Gemeinden. Es werden Geschenke ausgetauscht, Reden gehalten und gespeist. Ferdl und Helga, Peter und ich kommen in den Genuss dieses Empfangs. Eine kleine Begebenheit dazu – alle stehen beim Buffet an, vor mir Ferdl, alle nehmen sich feine Sachen. Ferdl zeigt auf ein kleineres Gefäß und meint: „Sogar Butter gibt es hier!“ Wir beide nehmen davon und am Tisch merken wir, dass aus dieser Butter Mayonnaise geworden ist. Die restlichen unserer Gruppe absolvieren in dieser Zeit einen Auftritt beim örtlichen Steakhouse.
Von 1300 – 1500 Uhr treffen sich alle mitwirkenden Gruppen in der High School zur Probe für die Galaabende. Mit mehreren Trainern werden uns die Eröffnungs- und die Abschlusszeremonien beigebracht. Und es ist wieder, wie von den früheren Reisen bekannt, eine perfekte Choreographie.
Die Teilnehmer des Festivals in Burley sind: Austria, Belgien, Kolumbien, Indien, Russland und USA, nicht einreisen konnten Senegal und Armenien.
Nach dieser Probe geht es zurück zu den host-families – wir setzen uns in den Garten bei Smiths – es gibt Sandwich, Chips und Eis.
Gegen 1700 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg nach Rupert. Dort treffen sich alle Gruppen zur Parade um den Rupert Park, mit anschließendem Auftritt im Rupert Park. Die host-families und viele mehr machen es sich im Park mit Decken und Campingstühlen gemütlich. Jede Gruppe hat auch noch die Möglichkeit einen Verkaufsstand mit Souvenirs zu betreuen (Rosengarten verkauft CDs und Pins). Eine Anmerkung zum Schluss: Wenn keine Löffel vorhanden sind, isst man das Eis auch mit dem Deckel.
Am Abend folgen die meisten Österreicher der Einladung von der Gastfamilie von Jasmin, Flo und Adfried zur Gartenparty mit Marshmallows, hergestellt am Lagerfeuer und dann mit Schokolade in 2 Kekse verpackt. Einfach süß.
Donnerstag, 28. Juli 2011
8 Uhr Abfahrt nach Twin Falls zu den Shoshonen Falls. Wir fahren den Highway entlang, links und rechts Felder mit Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen. Eine große weite Ebene, mittendurch führt kerzengerade die Straße. Irgendwo biegt man dann ab und es zeigt sich eine andere Welt, die Straße führt in ein Tal hinunter und über Felsen stürzen sich gewaltige Massen Wasser in die Tiefe – die Shoshonen Falls – und enden ganz ruhig unten wieder im Snake River – über das Tal zeigt sich ein großer bunter Regenbogen. Auf dem Rückweg überqueren wir die Perrine Bridge, tief unten räkelt sich der Snake River – von dieser Brücke hüpfen Mutige mit Fallschirmen hinunter. In Twin Falls besichtigen wir einen Mormonen Tempel und die Kirche.
Um 1200 gibt es in der High School für alle Teilnehmer des Festivals ein Mittagessen. Ab 13 Uhr sind wir Österreicher eingeteilt, Kindern verschiedener Altersgruppen unser Land näher zu bringen. Zuerst erzählt Peter von Österreich und Vorarlberg, dann stellen sich Rosengarten und wir mit einem Plattler und Tanz vor. Anschließend laden wir die Kinder zum Mitmachen ein. Ganz begeistert tanzen sie mit. Genauso interessiert fragen die Kinder uns über das Land und alles Mögliche aus, z.B. ist es in Österreich kalt oder warm, feiert man in Österreich Weihnachten, wie lange und wie oft proben wir usw…
Zu guter Letzt hat jedes Kind ein Büchlein, um Unterschriften zu sammeln von den Tänzern und Musikern.
Ab 17 Uhr steigt bei der Gastfamilie von Jasmin, Flo und Adfried eine Käsknöpfleparty. Flo und Jasmin haben sich bereit erklärt, für die Österreicher und deren Gastfamilien Käsknöpfle zu kochen. Es sind auf jeden Fall viele dieser Einladung gefolgt und verspeisen mit Genuss diese Vorarlberger Spezialität.
Um 1830 ist Treffpunkt in der High School zum großen Galaabend.
Dort findet zuerst mit jungen Menschen aus Burley und Umgebung eine PreShow statt. Anschließend zeigen alle Nationen die einstudierte Eröffnung. Der Saal ist gut gefüllt und das Publikum empfängt uns ganz begeistert. Durch diese Herzlichkeit und Freude, die vom Publikum ausgeht, verfliegt jede Aufregung unsererseits sofort. Jede Nation trägt ein tolles Programm vor. Österreich steht im 1. Teil 10 Minuten und im 2. Teil 5 Minuten zur Verfügung. Zur Aufführung kommen „Krüzkönig“ und der „Schellenplattler“ und gemeinsam dann im 2. Teil des Programms der „Tiroler Figurentanz“.
Zum Abschluss des Abends sind wieder alle Nationen gefragt – die Abschlusszeremonie, mit allen Tänzern, Musikern, den flag-people und den kurzen Einzelvorführungen der teilnehmenden Nationen mit passendem Bild im Hintergrund.
Klatschende, jubelnde Menschen im Publikum und stolze, begeisterte Teilnehmer – dies ist dieses erhebende Gefühl, das man in diesem Amerika, in Idaho, spüren kann.
Freitag, 29. Juli 2011
Die Österreicher sind zu einem amerikanischen Frühstück bei der Gastfamilie von Karin und Franz eingeladen. Ganz traditionell gibt es Pan Cake, Hamburger, Würstchen, Früchte, Gemüse, Ahornsirup, Marmelade, Milch, Kakao, Orangensaft, Wasser … dies alles im Garten.
Anschließend können Alfred, Helga, Peter und ich mit Fam. Smith zum Einkaufen (Wal-Mart). Zur Mittagszeit treffen sich alle Teilnehmer des Dance-Festivals zur River Party am Snake River. Ein wunderschöner Platz, direkt am Fluss, der zu allen möglichen Outdoor-Aktivitäten einlädt. Bei überdachten Sitzplätzen lässt es sich gut relaxen. Die Sportlichen von uns halten sich am Wasser auf, fahren mit dem Motorboot, lassen sich auf einem Schlauchboot hinter dem Motorboot herziehen. Dabei gilt es, nicht vom Schlauchboot zu fallen, auch wenn das Motorboot noch so viel Schleifen zieht. An einem üppigen Buffet können alle den Hunger und den Durst stillen. Zeitweise stehen so viele Leute an, dass einem unweigerlich „die Schlacht am kalten Buffet“ in den Sinn kommt.
Nach diesem entspannten Nachmittag geht es zurück zu den host-families, es heißt Koffer packen und sich umziehen für den 2. Galaabend. Ganz ähnlich wie am Vorabend läuft das Programm ab und zum Abschluss dieses Abends hat jede Nation die Möglichkeit ca. 10 Minuten mit dem Publikum auf der Bühne zu tanzen. Mit dem Figurentanz und einem Walzer präsentieren wir uns. Danach treffen wir Österreicher uns vor der High School auf der Stiege zum Fototermin. Fast wie bei den Stars gibt es großes Blitzlichtgewitter.
Rexburg
Samstag, 30. Juli 2011
Um 7 Uhr Treffpunkt bei der High School – Abfahrt nach Rexburg. Große Verabschiedung von den host-families – manche Träne wird vergossen. 3 Busse machen sich um 740 Uhr auf den Weg nach Rexburg. Nach ca. 2,5 Stunden Busfahrt erreichen wir Rexburg. Einigen kommt so manches noch bekannt vor – vor allem Rick’s College, das heute BYU-I heißt. Wir können unser Gepäck im „Austria“-Raum verstauen und unser Team Guide Veronica McCabe gibt uns erste Instruktionen. 2 Dance Teacher begleiten uns auf das Spielfeld neben der Uni. Wir absolvieren die Proben für die am Abend stattfindenden Opening Ceremonies. Um ca. 13 Uhr lernen alle die neuen host-families kennen.
Peter und ich sind bei der Fam. Rud + Tony Phillips untergebracht. Wir wohnen ein bisschen außerhalb von Rexburg in Rigby. Fam. Phillips ist erst vor 1 Jahr nach Rigby gezogen. Es ist auf jeden Fall ein riesiges Anwesen, das noch nicht ganz fertig gestellt ist. Die Außenanlage wird erst angelegt. Der Wohnbereich ebenerdig ist komplett fertig, riesengroß, geschmackvoll eingerichtet. Peter und ich sind im Keller, dort sind bis auf unseren Schlafraum und das Bad, die Zimmer noch nicht fertig. Wir werden äußerst freundlich aufgenommen und dürfen sofort mit zum Supermarkt, um dort unsere Essenswünsche zu äußern. Danach packen wir die Koffer aus, ich darf die Bügelwäsche erledigen. Ein reichlicher Lunch wird für uns gerichtet.
1810 Uhr Abfahrt nach Rexburg zur Probe und den anschließenden Opening Ceremonies. A – wie Austria – beginnt, das heißt unser Fahnenträger Charly vorne, die Tänzer dahinter, marschieren wir ins Stadion auf unseren Platz. Das Publikum winkt und ruft uns kräftig zu. Jede Nation folgt, das Stadion füllt sich mehr und mehr. Die Teilnehmer von Austria, Belgien, China, Kolumbien, Indien, Russland, USA sitzen im Halbkreis mit Blick zum Publikum. Auf einer kleinen Bühne hat das Gremium des Festivals Platz genommen. Jede Nation erhält in den Landesfarben Luftballons, die wir gemeinsam in den Himmel steigen lassen. Es folgen Reden des Komitees, danach beginnt Österreich mit der Zeremonie. Die österreichische Bundeshymne wird gespielt, alle Teilnehmer und das Publikum stehen dazu auf. Der Fahnenträger Charly, Peter als Obmann und Agnes mit der Festtagstracht begeben sich zur Bühne. Eine Rede von Peter und ein gegenseitiger Geschenkeaustausch folgen. Gruppe Rosengarten und TG Rankweil führen in der Mitte des Stadions das „Mühlrad“ auf. Dieselbe Reihenfolge gilt dann für die nächste Nation usw. bis sämtliche Teilnehmer ihr Land, ihren Tanz vorgestellt haben. Als Abschluss folgt das einstudierte Programm und zuletzt gemeinsames Tanzen auf dem Spielfeld. Jürgen von den Schuhplattlern und Bianca von der TG beginnen mit einer Polonaise und alle, wirklich alle folgen. Da sieht man ein Chinese hinter dem Kolumbianer, eine Russin vor dem Amerikaner, ein Festivalteilnehmer gefolgt von Personen aus dem Publikum. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, lauter freudige Gesichter konnte man sehen.
Sonntag, 31. Juli 2011
Nach einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück erkunden Peter und ich bei einem Spaziergang die Gegend. Es sind vorwiegend neu gebaute Häuser mit viel Grund ums Haus. In jedem Garten sieht man Rasensprenger, damit der Rasen grün bleibt. Aus manch einem Hof hört man Hundegebell, aber es ist nicht 1 Hund sonder 4-5 kleine Hunde, die sich lautstark melden. Wir sehen auch ein paar Häuser, die zum Verkauf stehen. Von 1300 Uhr bis 1600 Uhr sind wir mit unserer host-family in der Kirche. Zuerst ist eine Messe, bei der verschiedene Sprecher aus der Gemeinde erzählen. Mit Handzeichen der Kirchenbesucher werden Dinge beschlossen, die wir nicht verstanden haben und erst bei der Kommunion werden die Kirchentüren geschlossen. Dazwischen kann jeder kommen und gehen, wie er will. Die 2. Stunde findet in einem anderen Raum statt, und zwar so was ähnliches wie eine Bibelstunde, die von unserem Hausherr gestaltet wurde. Die 3. Stunde ist wieder in einem anderen Raum, Männer und Frauen getrennt. Frauen können dort ungezwungen von ihren Problemen erzählen, passend zu dem Thema, das eine Sprecherin ausgesucht hat.
Nach den Erfahrungen in der Mormonenkirche fahren wir mit unserer host-family nach Hause. Wir werden fürstlich bedient, es gibt Rindsbraten mit Kartoffeln und Gemüse. Zum Abschluss des Tages fahren wir übers Land nach Idaho Falls zum Eis essen. Wir können auch noch den größten Mormonen Tempel und die Wasserfälle in der Stadt sehen.
Montag, 1. August 2011
Um 8 Uhr hat Peter ein Director‘s Meeting. Es regnet – also der geplante Ausflug zu den Mason Falls fällt ins Wasser. Mit ein paar anderen Familien wird eine Shopping-Tour ausgemacht. Zuerst holen wir Franz, Karin, Alfred + Helga ab, dann geht’s weiter zum Western Store in Idaho Falls. Es stoßen noch mehrere von unserer Gruppe dazu, gemeinsam essen wir in einer Pizzeria. Es regnet immer noch. Auf geht es in ein großes Einkaufszentrum in Idaho Falls. Wir treffen dort fast die ganze Gruppe – alle haben Schlechtwetterprogramm. Als wir den Einkaufstempel wieder verlassen, scheint die Sonne.
Um 1515 fahren wir wieder zurück nach Rigby – wir liefern Franz, Karin, Alfred + Helga bei der host-family ab. Schneller Kleiderwechsel ist angesagt, da um 1630 unsere Familie uns nach Rexburg bringt – Österreich hat Auftritt auf der Main Street West Stage. Ab 1800 versammeln sich alle Nationen zur Street-Parade. Am Himmel ziehen inzwischen dicke Gewitterwolken auf, während der Parade fängt es ganz leicht zu regnen an. Die Parade führen Dudelsackpfeifer an, dahinter fährt in einer Nobelkarosse der Hauptsponsor des Festivals, gleich darauf folgt Österreich. Links und rechts der Straße jubeln uns viele Menschen zu. Immer wieder bleibt der ganze Zug stehen, um Tanzdarbietungen zu zeigen. Der Regen und der Wind werden stärker, am Ende der Umzugsstrecke regnet und windet es so kräftig, dass alle (Besucher und Teilnehmer) fluchtartig einen trockenen Platz suchen. Somit fällt das anschließend geplante Straßenfest ins Wasser. Unsere host-family fährt mit uns zu „Applebees“, ein Restaurant mit verschiedenen Spezialitäten. Dort treffen wir auch einige Österreicher, alle ein bisschen zerzaust vom Wind und Regen (einschließlich wir).
Dienstag, 2. August 2011
Heute scheint wieder die Sonne, der Tag beginnt mit Terminen an der Junior High School in Rigby. Es sind 3 verschiedene Gruppen Kinder angemeldet, die etwas über Österreich und auch unsere Tänze erfahren möchten. Peter erzählt über das Land, aus dem wir kommen, Franz übersetzt das Ganze. Wir zeigen Tänze vor und bitten dann die Kinder mit zu machen, abschließend ist wieder Autogrammstunde. Die mitgebrachten Lunchpakete werden verspeist. Um 1300 Uhr absolvieren wir einen Auftritt im Pflegeheim in Rexburg. Die Bewohner des Heims, allesamt im Rollstuhl (oder zumindest, die wir gesehen haben) haben großen Spaß bei unseren Vorführungen. Zu Fuß, bestückt mit der Österreich Fahne und dem Schild „Austria“, wandern wir die 200 m vom Heim zur BYU. Bühnenprobe ist angesagt. Die „alten Hasen“ von uns kennen die Ausmaße der Bühne, die „Neulinge“ staunen nicht schlecht über die Größe. Bei der Probe werden Ton- und Lichttechnik eingestellt, damit bei der großen Performance am Freitag und Samstag alles passt. Nach der Probe holt Peter und mich Rud ab, wir fahren nach Hause. Für das Abendessen wird Salat, Ofenkartoffeln und Steak vorbereitet. Nach dem Essen genießen wir einen weiteren grandiosen Sonnenuntergang.
Mittwoch, 3. August 2011
Es ist wieder sehr warm und sonnig. Heute ist für alle Festivalteilnehmer ein Ausflug zum Wildlife Park „Bear World“ angesagt. Unsere Gruppe fährt zusammen mit Indien im Bus zum und durch den Park. Im Schritttempo durchqueren wir den Park. Alle möglichen Tiere wie Truthahn, Hirsch, Wolf und Bär spazieren in dem Gelände frei herum. Immer wenn ein Tier besonders nah ist, bleibt der Bus stehen, damit gut fotografiert werden kann. Erst als wir im Gehege der Bären (die sind von den anderen Tieren mit Zäunen abgetrennt) sind, darf der Bus nicht mehr stehen bleiben. Die Gefahr, dass die Bären auf stehende Autos aufklettern, ist zu groß. Es werden also Fotos während der Fahrt geschossen. Hinter mir höre ich Martin (Schuhplattler) sagen: „Lieber von hinten als gar nicht“ – gemeint hat er natürlich Fotos von den Bären.
Nach diesem Ausflug werden Peter und ich von Rud abgeholt und zwar zu einem weiteren Ausflug zu den „Mesa Falls“. Nördlich von Rexburg, an Sugar City vorbei geht die Fahrt über endlos lange Strecken neben Kartoffel-, Weizen- und Zuckerrübenfelder einher. Plötzlich ändert sich das Bild, im Tal ein sanfter Fluss, links und rechts stehen Birken und Tannen. Es geht aufwärts bis zu einem Parkplatz – „Mesa Falls“.
Zu Fuß läuft man an einem beschilderten Weg entlang, Vögel zwitschern, in der Ferne hört man Wasser rauschen. Und dann sieht man den Fluss über einen Abhang stürzen – den oberen großen Wasserfall. Das Wasser zischt bis zur anderen Talseite und dadurch ergibt sich dort eine spezielle Vegetation, der ganze Abhang ist bedeckt mit saftig-grünem, hohem Gras. Ein einzigartiges Naturschauspiel.
Um 1700 Uhr sind wir Österreicher bei unserem Team-Guide Veronica zur Gartenparty geladen. Es gibt am Buffet feine Sachen und für alle österreichischen Geburtstagskinder (die während der Amerikareise Geburtstag haben) einen Kuchen in den österreichischen Landesfarben und mit den Namen beschriftet. Zur Freude aller haben dieses Mal Jasmin, Bianca, Bummel + Wilson
„Käsknöpfle“ gekocht. Schnell die Tische abgeräumt, Stühle versorgt – es ist Zeit für’s Rodeo in Rigby. Ab 1830 Uhr werden wir Österreicher vom Chef des Rodeo’s erwartet. Veronica hat bewirkt, dass wir mit unseren hostfamilies gratis dorthin können. Für die meisten ist es ganz etwas Neues. Die kleinsten Cowboys beginnen mit einem Ritt auf dem Schaf, es folgt Geschicklichkeitsreiten auf dem Pferd, Reiten auf dem bockigen Pferd und der Höhepunkt bull riding. Im Anschluss ans Rodeo haben wir die Möglichkeit backstage mit den Cowboys zu sprechen und Fotos zu machen.
Donnerstag, 4. August 2011
Peter hat wieder Meeting um 8 Uhr und ab 9 Uhr sind alle an der Madison High School. Es sind 2 Einheiten Schulkinder anwesend, um etwas über uns und einen Tanz zu lernen. Zu Mittag sitzen alle Nationen in einer Art Kantine und verspeisen den mitgebrachten Lunch. Es hat sich auch ein neuer Sport gefunden. Nicht nur die Kinder sammeln in einem Pass die Unterschriften der Festivalteilnehmer sondern auch wir Erwachsenen. Ab 14 Uhr ist in derselben Schule ein Auftritt. Zuerst zeigen die Kinder mit den Großen, was sie gelernt haben, danach folgt eine 10minütige Performance aller Länder. Kolumbien überzieht wieder einmal kräftig. Eine Begebenheit am Rande – Claudia (TG) zum Jürgen (SCHUPI): „Mir wird der Ständer zu schwer“ (gemeint war der Notenständer, den sie vom einen in den anderen Raum trug).
Um 16 Uhr werden wir Österreicher von den host-families abgeholt. Es ziehen dunkle Gewitterwolken auf. Der geplante Ausflug zu einem Wasserpark wird abgesagt. Jeder kann mit seiner host-family selber etwas unternehmen – so verschiedene Aktivitäten wie Bowling, shoppen, Quad fahren bei den Sanddünen (außerhalb von Rexburg) hat man am nächsten Tag von manchen gehört. Peter und ich sind von Tony + Rud nach Idaho Falls in ein italienisches Restaurant zum Abendessen eingeladen. Es regnet inzwischen kräftig und starke Sturmböen ziehen übers Land. Nach dem Essen fahren wir nochmals zu den Wasserfällen in Idaho Falls. Nachdem es zu regnen aufgehört hat, spazieren wir am Ufer entlang und fotografieren das Wasserschauspiel. Kaum wieder beim Auto angelangt, beginnt es wieder stark zu regnen. Wir fahren nach Hause.
Freitag, 5. August 2011
Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne scheint. Heute ist Probe im BYU angesagt. Wir treffen uns um 845 beim Hart Building. Wie schon in Burley ist auch in Rexburg für die großen Galaabende heute und morgen ein Opening + Closing Ceremonies einzustudieren. Dies dauert bis 1040. Da uns die host-families erst um ca. 12 Uhr abholen, bleibt noch Zeit für einen kleinen Abstecher in die Stadt. Ein bisschen shoppen und Eis essen ist noch drinnen. Zurück bei der host-family gibt es für Peter und mich einen Lunch. Wir zwei gönnen uns nach dem Essen noch einen ausgiebigen Spaziergang, bei dem wir noch ein paar Fotos schießen. Neben Luxushäusern mit einer perfekten Gartenanlage findet man ganz einfache Häuser mit allem möglichen Unrat drum herum. So ist das Leben.
Um 1700 Uhr sind Abordnungen von allen Teilnehmern des Festivals beim Bürgermeister zum Dinner eingeladen. Ferdl + Karin, Franz + Karin, Peter + ich mit unserem Teamguide Veronica und ihr Mann nehmen daran teil. Dankesreden, Dinner und Geschenkübergabe von jeder Nation, so ist das Programm – dann Wechsel des Gebäudes – großer Auftritt beim Galaabend folgen: Während der Pre-Performance von heimischen Tanzgruppen sitzen wir Österreicher und auch die meisten anderen Nationen im Zuschauerraum. Es gibt noch kurze Besprechungen bezüglich unseres Programms. Ferdl zum Jürgen: „Mit da Schella leise ihi go.“ Jürgen zum Ferdl: „A kle schellats all.“ Ferdl zum Jürgen: „Denn muascht halt dr Bemmel heba.“ Pünktlich um 1930 beginnt der Abend mit der Eröffnungszeremonie. Wie geübt marschiert jedes Land ein, aber alle zu spät oder zu langsam, sodass ein Teil des einstudierten Programms sich gar nicht mehr ausgeht. Aber irgendwie schafft es der Moderator, alles wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Die Eröffnung bringen wir souverän zu Ende, das Publikum bemerkt von dem Fehler gar nichts. Unser Auftritt danach klappt dafür hervorragend. Krüzkönig und Schellaplattler im ersten und der Figurentanz im zweiten Teil wird vom Publikum mit viel Applaus und Jubelrufen bedacht. Nach der Abschlusszeremonie, die fehlerfrei gelingt, ist auf der Bühne freies Tanzen mit dem Publikum zu moderner Musik angesagt. Ein gelungener Abend mit sehr viel Spaß.
Das letzte Mal schlafen bei der Gastfamilie – das bringt schon ein bisschen Wehmut – schade, dass die Zeit so schnell vergeht.
Samstag, 6. August 2011
Nach dem Aufstehen ist Kofferpacken angesagt. Schmutzwäsche in den einen, saubere Sachen in den anderen Koffer. Danach genießen wir noch einmal ein amerikanisches Frühstück. Um 11 Uhr treffen sich alle Nationen mit Gastfamilien im Smith Park zum Picknick. Jede Nation kommt noch zur kleinen Bühne im Park, bedankt und verabschiedet sich von den Organisatoren. Weil es so schön war zeigt jede Nation noch einen Tanz und lädt danach das Publikum ein mitzumachen. Kurz nach 13 Uhr verlassen die ersten den Park, auch Fam. Phillips, Peter und ich. Noch einmal fahren wir nach Idaho Falls zu einem Großmarkt. Peter möchte sich iPods + iPads anschauen. Geschaut und gekauft und zwar einen iPod. Am Abend ab 19 Uhr ist wieder Gala Performance. Nach den Reden des Komitees wird nach Mormonenmanier gebetet, das Programm beginnt mit der Eröffnungszeremonie. Jede Nation zeigt andere Tänze wie am Vortag. Am Ende finden die Closing-Ceremonies statt und zu den Klängen der kolumbianischen Kapelle allgemeines Tanzen auf der Bühne. Für Österreich und Belgien heißt es von den host-families Abschied nehmen. Manche Träne wird vergossen. Die Gastfreundschaft der host-families ist enorm, dementsprechend schwer fällt auch der Abschied. Um 2330 Uhr holt uns Österreicher der Bus ab, der uns nach Salt Lake City zum Flughafen bringt. Der Bus ist nicht mehr jüngeren Baujahres, so fühlt sich auch die Fahrt an. Jeder versucht nämlich ein bisschen zu schlafen, was bei dieser holprigen Fahrt schwer möglich ist.
New York
Sonntag, 7. August 2011
Um 405 Uhr kommen wir in Salt Lake City an. Unser Flug nach Houston ist für 750 geplant. Bis 600 Uhr müssen wir noch warten, bis wir einchecken können. Jeder vertreibt sich ein bisschen anders die Wartezeit: schlafen, essen + trinken, lesen, e-mails schreiben usw. ... Endlich ist es soweit, wir können als Gruppe einchecken. Genauso beobachten wir, wie einzelne Koffer genauer untersucht werden. Danach absolvieren wir die Passkontrolle, sowie die Überprüfung des Handgepäcks. Die Schneekugel, die ich extra (damit sie nicht kaputt geht) im Handgepäck verstaut habe, darf ich nicht mitnehmen. Eine Schneekugel enthält Flüssigkeit und darf daher nicht ins Handgepäck. Noch schnell ein Burger verspeist, ein Kaffee getrunken und schon ist es Zeit für’s Gate. Die Bordkarten werden überprüft. Plötzlich die Nachricht, Nicole als einzige kann nicht mit uns fliegen – der Flug ist überbucht. Rene von den SCHUPI erklärt sich bereit, mit Nicole eine andere Route über Las Vegas zu nehmen. Die beiden werden 1 Stunde später als wir in New York ankommen. Anscheinend muss man sich immer 48 Stunden vor dem Abflug vergewissern, ob auch genügend Platz im Flugzeug ist. Als nächstes wird uns mitgeteilt, dass auch unser Handgepäck keinen Platz im Flugi hat. Es werden alle zu den eingecheckten Koffern getan (da hätte ich ja die Schneekugel behalten können). Beim Besteigen des Flugzeugs ist uns alles klar – es ist eine Mini-Maschine mit 50 Sitzplätzen. Galgenhumor macht sich breit – ob das wohl gut geht, die Maschine hat nicht einmal Flügel auf der Seite, da brauchen wir gleich einen Prosecco um das zu überstehen … Es ist aber ein schöner Flug, durch die geringe Höhe und dem schönen Wetter können wir die Welt unter uns gut beobachten.
Unter uns eine große Stadt – Salt Lake City –, im Hintergrund hohe Berge, der Salt Lake und mehrere Städte sind zu sehen. Plötzlich ist das bewohnte Gebiet fertig und es folgt über weite Strecken einfach nichts. Kleinere Hügel, größere Berge, alles in einem trockenen Braun gehalten, oder kreisrunde Flächen in Grün, Beige und Braun, genauso geometrische Flächen in den verschiedensten Brauntönen. Dazwischen wieder ein paar Straßen, Häuser, Hügel, Flüsse oder Seen. Manchmal zieht ein Wolkenband unter uns her, über uns blauer Himmel und Sonnenschein. Im Flugzeug ist es still geworden, mehr oder weniger schlafen die Passagiere. Ich genieße den Flug bei einem Glas – nein Becher – Wein, schreibe Tagebuch oder lese Stieg Larsson’s „Vergebung“. Plötzlich ändert sich das Bild unter uns, es wird alles grüner, viele Bäume, geordnete Häuserzeilen, vor fast jedem Haus ein Schwimmbad in türkisblau, ein großer See, über den eine mehrspurige Autobahn führt. Wir sind auf dem Landeanflug von Houston. Am Horizont sind ein paar Wolkenkratzer zu sehen. Pünktlich um 1130 Uhr Ortszeit landen wir in Houston. Nachdem wir das Handgepäck entgegen genommen haben, wechseln wir zum Gate E – Flug nach Newark. Es gibt bei uns welche, die glauben, das Handgepäck kommt von selber und steuern einfach „ohne“ drauflos. Es löst sich aber alles zum Guten und die ganze Mannschaft ist vollzählig und mit sämtlichen Handgepäcksstücken im Flugzeug angekommen. Es ist ein ruhiger Flug mit deutlich mehr Platz für jeden einzelnen. Leider sind alle Fenster verdunkelt, sodass man von draußen nichts mitbekommt. Wir landen recht pünktlich in Newark. Bis wir die Gepäckausgabe erreichen, ist unsere deutsche Reiseleiterin bereits vor Ort. An der Gepäckausgabe wird kräftig hantiert, da ein Koffer von mir, dort eine Tasche von dir … bis alle ihre Sachen haben – nein nicht alle – 2 Koffer fehlen – 2 Koffer sind durch die Zollkontrolle beschädigt und die Gitarre von Peter ist bei der Sperrgutausgabe abzuholen. Da die 2 Koffer von den mit Umwegen Anreisenden bereits eingetroffen sind, nehmen wir an, dass die 2 fehlenden Gepäckstücke im Flugzeug von Nicole und Rene sind. Die Reiseleiterin ist Agnes und Helga behilflich bei der Reklamation der beschädigten Koffer. Beide erhalten einen Neuen. Es dauert auf jeden Fall über 1 Stunde, bis wir mit dem Bus zum Hotel gebracht werden können. Die Reisebegleiterin gibt uns erste Informationen zu New York. Unser Hotel liegt an der 40. Straße am Time Square, ist ein neues Hotel mit 32 Stockwerken. Mit Alfred + Helga haben wir im 20. Stock ein sehr schönes Vierbettzimmer (Nr. 2003). Nach dem Frischmachen gehen wir auf erste Erkundungstour. Vom Hotel hinaus auf die Straße, es ist schon nach 21 Uhr und immer noch sehr warm, 1x rechts, 1x links und wieder 1x rechts – wir sind nun auf den belebtesten Straßen New Yorks. Time Square - es tut sich ein riesiges Lichtermeer auf, es ist taghell, überall sind Menschen, die übergroßen Leuchtreklamen laden zu allem Möglichen ein. Alles ist noch viel leuchtender, größer, üppiger als man sich das vorgestellt hat. Ein Geschäft neben dem anderen, ein Irish Pub neben einem Broadway Theater, ein Schuhgeschäft neben einem „Gift-Shop“. Der Fotoapparat steht nicht mehr still, schau dies noch, nein dort ist es ja noch viel schöner. Man steht da, wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum. Nach einer ausgiebigen Erkundungstour am Time Square und Broadway setzen sich Adfried, Helga, Alfred, Peter und ich in einen Irish Pub. Wir genießen Live Musik, Bier und etwas zu essen. Später gesellen sich Karl-Heinz und Flo zu uns. Beim Rückweg zum Hotel treffen wir noch mehrere von unserer Gruppe, inzwischen ist es kurz nach Mitternacht. Flo hat Geburtstag, es wird gratuliert und geküsst. Die meisten kehren zum Hotel zurück und wollen an der Hotelbar einen Drink nehmen – doch leider ist die Bar schon geschlossen und wir gehen deshalb auf unsere Zimmer.
Montag, 8. August 2011
Nach dem Frühstück werden wir Österreicher von der Reiseleiterin und einem Bus abgeholt. Wir brechen zu einer 4stündigen Stadtrundfahrt auf.
Ein paar Stichworte, die ich während der Stadtrundfahrt notiert habe:
Der Stadtteil Manhattan ist 21 km lang – 9th Avenue viele Restaurants -> N – Central Park 150 Jahre alt, der Park ist angelegt – bei der Columbus Säule ist km 0 – Broadway verläuft quer über die Insel (alter Indianerpfad) – Metropolitan Opera 4000 Zuschauerplätze – Juilliard School -> Ausbildungsstätte für Künstler – es ist billiger für das Wochenende ein Auto zu mieten, als eines zu besitzen -> Tiefgarage ab US$ 450,- pro Monat – West Side -> neues Geld -> Moviestar – East Side altes Geld 3 Generationen gewaschen (Millionen Dollar Wohnungen) – braune Straßenschilder -> historisches Viertel – Gebäude mit vielen Klimaanlagen (Wellensittichkäfige) – Brown Stones -> Einfamilienhäuser – 96. Straße quer über den Central Park bis zur 5th Avenue (noble Straße) – Ecke 89./5th Avenue Guggenheim Museum neue Kunst vom 20. Jahrhundert – an der oberen Ost Side 5th Avenue teuerste Gegend – 1 Town House 40 Mio. Dollar – Empire State 102 Stockwerke – 6th Avenue Macy’s (das größte Kaufhaus der Welt) - 34. Straße große Einkaufsstraße – Union Square 3x pro Woche Bauernmarkt – alte Keksfabrik -> heute Chelsea Market -> Markthalle mit Geschäften – Bleecker Street Einkaufsstraße (teuer)
Es ist sehr warm in New York. Wasser ist ein unerlässliches Utensil. Im Stadtteil Soho können wir nun nach der Rundfahrt auf eigene Entdeckungstour gehen. Gehen ist das Stichwort – ca. 1,5 Stunden suchen ein paar von uns das Outlet Center „Century 21“. Endlich – nach öfteren Irrwegen gefunden – stellt sich diese Einkaufsmöglichkeit nicht als sehr gut heraus. Peter und ich nehmen uns ein gelbes Taxi und fahren zu Macy’s – das größte Kaufhaus der Welt – in der 34. Straße. Bis zum Abend schlendern wir in den Einkaufsstraßen herum, kehren müde und verschwitzt ins Hotel zurück. Nach einer erfrischenden Dusche und Kleiderwechsel bringt uns ein Taxi zur Brooklyn Bridge – diese zu überqueren ist ein einmaliges Erlebnis. Die Skyline von New York bei Nacht ergibt gute Fotomotive. In der Ferne erkennt man die Freiheitsstatue.
Noch ganz verzaubert von den Eindrücken kehren Peter und ich zurück zum Times Square. Ein Drink im Irish Pub und dann ins Hotel.
Dienstag, 9. August 2011
Helga + Alfred steigen schon sehr früh aus dem Bett und machen sich auf den Weg. Peter + ich schaffen es erst etwas später aus den Federn zu kommen, schnell duschen, Koffer packen, frühstücken, Zimmer abmelden und wieder hinaus ins pulsierende New York. Da noch schnell zum post office die Ansichtskarten aufgeben, Geschenke für zu Hause kaufen, endlich meine gewünschten Converse finden und schon ist es wieder Zeit zum Hotel zurück zu kehren. Um die Mittagszeit sind beinahe alle Österreicher in der Lobby des Hotels versammelt. Der Koffer von Adfried ist in der Zwischenzeit auch eingetroffen. Der Bus, der uns zum Flughafen bringt, aber auch unsere Reiseleiterin sind pünktlich vor Ort. Die geplante Abfahrt um 1330 Uhr kann eingehalten werden, obwohl eine Unmenge an Koffern, Taschen, Übergepäck etc. zu verstauen sind. Durch die tatkräftige Hilfe von Karl-Heinz und Flo, die den Bus mit System bepacken, findet so ziemlich alles im Kofferraum Platz. Auch die Annäherungsversuche des „Oberliftboys“ mit Namen Alex (er glaubt bei Jasmin Eindruck zu schinden) kann die pünktliche Abfahrt nicht verhindern. Es ist sehr viel Verkehr auf den Straßen, auch einen kleinen Stau im Tunnel meistert der Busfahrer souverän. Am Flughafen in Newark haben wir alle genügend Zeit, die üblichen Ausreisekontrollen zu durchlaufen. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Koffer von Franz immer noch fehlt, wahrscheinlich ist er (der Koffer) bereits im Flugzeug nach München. Wie fast bei jedem Flug sitzen wir alle weit verstreut – Schade. Die Begrüßung der Flugbegleiter und der Piloten folgt auf Englisch und Deutsch. Über Geschmack lässt sich streiten, aber es haben sich fast alle über das „Flugzeugessen“ beschwert. Da wir ja in den nächsten Tag hineinfliegen, heißt es „Läda zua“. Gegen den Morgen des 10. August 2011 schiebe ich die „Läda“ wieder auf. Es bietet sich mir ein grandioser Ausblick aus dem Flugzeug. Noch ein bisschen Nacht, weiter westlich schon hell und die Sonne erscheint am Horizont als großer orangeroter Ball. Einfach schön zu sehen.
Ein kleines Frühstück noch im Flugzeug und dann Landeanflug auf München. Eine halbe Stunde vor der geplanten Ankunftszeit, um 710 Uhr, haben wir europäischen Boden erreicht (sprich München). Nach der Zoll- und Passkontrolle holen wir zum letzten Mal unsere Koffer vom Band. Auf dem Weg dorthin stellen Sieglinde und Hedy fest: „Do redat ma jo eh dütsch.“
Der Koffer von Franz fehlt immer noch. Die Busfahrt von München nach Vorarlberg mit Nachbaur Reisen verläuft noch sehr unterhaltsam. Ferdl + Peter bedanken sich bei allen Mitreisenden für die Disziplin und diese sicher einmalige Reise.
Der Busfahrer stellt sich vor und erläutert die Handhabung der Sitze und erklärt, dass alle, auch die Männer, das Klo sitzend benützen sollen. Karl-Heinz bemerkte jedenfalls nach seiner Toilettenbenützung: „Do ka ma eh net stoh, sus haut ma sich dr Schädl a und heat a Büla.“
Die Busbar war reichlich bestückt mit alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken. Dieses Angebot wird nach fast 2 Wochen Alkoholabstinenz reichlich genützt. In Amerika bekommt man für ein „Thank you“ ein „You are welcome“ zur Antwort. Genau dieses „You are welcome“ ist im Bus auf der Stiege zum Klo auf dem Teppich zu lesen. So ergibt es sich, dass jeder der aus dem Klo kommt, dazu aufgefordert wird „Thank you“ zu sagen. Die Antwort bekommt er beim Bustreppensteigen. Schnell vergeht die Zeit, wir erreichen Bregenz. Die Trachtengrüppler verabschieden sich von den „Rosengärtlern“. Wehmütig werden ein paar Tränen vergossen. SCHÖN, SCHÖN war die Zeit. Erste Station zum Aussteigen für die Trachtengruppe in Rankweil „Josefskirche“, zweite Station der Ausgangspunkt dieser unvergesslichen Reise „Baumax“.
Körperlich sind wir wieder zurück, doch in Gedanken werden wir noch lange in den USA sein.
Gerlinde
Wir wollen uns an dieser Stelle noch einmal herzlichst für Gerlindes Arbeit bedanken!