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Burley
Montag, 25. Juli 2011
Treffpunkt Parkplatz Baumax Rankweil
Pünktlich, sogar vor der Zeit, um kurz vor 4 Uhr früh beginnen wir unsere Tour mit dem Reisebus der Firma Nachbaur, der uns zum Flughafen nach München bringt. In Bregenz steigen die Mitglieder der Gruppe Rosengarten zu. Nach der Begrüßung der Obmänner Peter und Ferdl huschen die beiden „Mädels von der Tankstelle“ durch den Bus um die T-Shirt-Kontrolle vorzunehmen. Jede und Jeder von der Gruppe Rosengarten sind in roten und die Trachtengrüppler in grünen Shirts gekleidet. Ohne Ausnahme haben sich alle an die Abmachung gehalten. Als Belohnung verteilen Karin und Gerlinde diverse „Klopfer und etwas Süßes“ an die Mitreisenden. In München angekommen, werden noch fleißig Koffer beschriftet, bevor es zum Check in geht. Recht zügig passieren wir die Koffer-Aufgabe, erhalten die Bord-Karten und gehen zum Gate H18. Noch schnell jeder auf’s Klo oder einen Kaffee und schon ist es Zeit am Gate zu sein. Letzter Aufruf an die USA-Reisenden, sich zum Einsteigen einzufinden. Ein Flugzeug der Linie Continental Airlines erwartet uns. Abflugzeit 920 Uhr, wiederum pünktlich geht es in die Luft. München – Düsseldorf – Amsterdam – über die Nordsee – Kingston – Brestwick – über den Atlantik – Goose Bay in Kanada – Chicoutimi – Montreal – New York – die meiste Zeit fliegen wir über den Wolken, also wenig Ausblick auf die Welt unter uns können wir wahrnehmen. In einer Höhe von über 9400 km und einer Außentemperatur von -44 °C überqueren wir den Atlantik. Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben – schlafen, lesen, Musik hören, fernsehen, Kreuzworträtsel lösen, Solitär spielen, Sekt trinken, Taschentücher als Augenbinde verwenden, blöd reda, sich Gedanken über die Gestaltung von gehäkelten Parisern zu machen …
In Newark gelandet, beginnt der Marathon mit der Immigration – anstehen, Pass zeigen, Zollerklärung abgeben, Fragen zum Zweck der Einreise beantworten, Fingerabdruck abliefern und ein Foto wird gemacht, danach Koffer abholen, weitere Passkontrolle und Gepäckkontrolle mit Leibesvisite. Es folgt der Wechsel zum Flug nach Houston. Mit über 1 Stunde Verspätung (aus welchem Grund auch immer) setzen wir unsere Reise fort.
Flugroute New York – Washington – Atlanta – Houston
Flugzeit 3 h 45 min
Der letzte Flug auf der Hinreise führt uns von Houston nach Salt Lake City. Es gab keine besonderen Vorkommnisse, weil der Schreiberling (ich) geschlafen hat und dadurch nichts mitbekam, nicht einmal, dass ich mit samt einem Lolly im Mund geschlafen habe.
In Salt Lake City um ca. 2350 mehr oder weniger geschlaucht angekommen, holen wir unser Gepäck und versuchen herauszufinden, wo und welcher Bus uns abholt.
Die ganze Gruppe versammelt sich mit dem Gepäck vor dem Flughafengebäude und hält Ausschau nach dem passenden Gefährt, das uns nach Burley bringt. Der richtige Bus wird ausfindig gemacht, ein vergessener Gegenstand im Flugzeug auch wieder geholt, so können wir um 020 Uhr losfahren. Die Fahrt über einen Highway verläuft ruhig, die meisten von uns sind einfach müde.
Dienstag, 26. Juli 2011
Ankunft in Burley um 230 Uhr. Nach ein paar Fehlversuchen hat der Buslenker den richtigen Platz gefunden, an dem uns die Gastfamilien abholen. Wer mit wem bei wem, war dann die Frage, doch alle erhalten einen Platz und somit auch ein Bett zum Schlafen. Alfred, Helga, Peter und ich wohnen bei der Familie Smith. Nach dem Frühstück unternehmen wir vier einen kleinen Entdeckungsspaziergang. Alles ist so typisch, wie in einem amerikanischen Film. Gerade Straßen, links und rechts kleine Häuser, jedes Haus eine Einfahrt, einen mehr oder weniger gepflegten Vorgarten, große Autos …
An der örtlichen High School treffen wir Österreicher uns um 13 Uhr zur Probe auf der großen Bühne. Wir proben die Tänze, den Auf- und Abmarsch und die Aufstellung. Um 15 Uhr musizieren Alfred und Peter bei der „Zion Bank“ und Ferdl, Helga, Franz, Karin und ich verteilen an die Bankkunden Prospekte vom Festival.
Für den Abend haben alle Gastfamilien ein Picknick im Slide Park vorbereitet. Sliden mit dem Schlauchboot, Volley Ball spielen, relaxen, Babysitten, anstehen beim Buffet, essen und trinken steht auf dem Programm. Als Draufgabe erleben wir einen sensationellen Sonnenuntergang.
Mittwoch, 27. Juli 2011
Peter hat um 830 Director’s Meeting und um 1130 ist der Empfang der Vertreter der verschiedenen Tanzgruppen bei den Bürgermeistern von Burley und den umliegenden Gemeinden. Es werden Geschenke ausgetauscht, Reden gehalten und gespeist. Ferdl und Helga, Peter und ich kommen in den Genuss dieses Empfangs. Eine kleine Begebenheit dazu – alle stehen beim Buffet an, vor mir Ferdl, alle nehmen sich feine Sachen. Ferdl zeigt auf ein kleineres Gefäß und meint: „Sogar Butter gibt es hier!“ Wir beide nehmen davon und am Tisch merken wir, dass aus dieser Butter Mayonnaise geworden ist. Die restlichen unserer Gruppe absolvieren in dieser Zeit einen Auftritt beim örtlichen Steakhouse.
Von 1300 – 1500 Uhr treffen sich alle mitwirkenden Gruppen in der High School zur Probe für die Galaabende. Mit mehreren Trainern werden uns die Eröffnungs- und die Abschlusszeremonien beigebracht. Und es ist wieder, wie von den früheren Reisen bekannt, eine perfekte Choreographie.
Die Teilnehmer des Festivals in Burley sind: Austria, Belgien, Kolumbien, Indien, Russland und USA, nicht einreisen konnten Senegal und Armenien.
Nach dieser Probe geht es zurück zu den host-families – wir setzen uns in den Garten bei Smiths – es gibt Sandwich, Chips und Eis.
Gegen 1700 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg nach Rupert. Dort treffen sich alle Gruppen zur Parade um den Rupert Park, mit anschließendem Auftritt im Rupert Park. Die host-families und viele mehr machen es sich im Park mit Decken und Campingstühlen gemütlich. Jede Gruppe hat auch noch die Möglichkeit einen Verkaufsstand mit Souvenirs zu betreuen (Rosengarten verkauft CDs und Pins). Eine Anmerkung zum Schluss: Wenn keine Löffel vorhanden sind, isst man das Eis auch mit dem Deckel.
Am Abend folgen die meisten Österreicher der Einladung von der Gastfamilie von Jasmin, Flo und Adfried zur Gartenparty mit Marshmallows, hergestellt am Lagerfeuer und dann mit Schokolade in 2 Kekse verpackt. Einfach süß.
Donnerstag, 28. Juli 2011
8 Uhr Abfahrt nach Twin Falls zu den Shoshonen Falls. Wir fahren den Highway entlang, links und rechts Felder mit Kartoffeln, Zuckerrüben und Weizen. Eine große weite Ebene, mittendurch führt kerzengerade die Straße. Irgendwo biegt man dann ab und es zeigt sich eine andere Welt, die Straße führt in ein Tal hinunter und über Felsen stürzen sich gewaltige Massen Wasser in die Tiefe – die Shoshonen Falls – und enden ganz ruhig unten wieder im Snake River – über das Tal zeigt sich ein großer bunter Regenbogen. Auf dem Rückweg überqueren wir die Perrine Bridge, tief unten räkelt sich der Snake River – von dieser Brücke hüpfen Mutige mit Fallschirmen hinunter. In Twin Falls besichtigen wir einen Mormonen Tempel und die Kirche.
Um 1200 gibt es in der High School für alle Teilnehmer des Festivals ein Mittagessen. Ab 13 Uhr sind wir Österreicher eingeteilt, Kindern verschiedener Altersgruppen unser Land näher zu bringen. Zuerst erzählt Peter von Österreich und Vorarlberg, dann stellen sich Rosengarten und wir mit einem Plattler und Tanz vor. Anschließend laden wir die Kinder zum Mitmachen ein. Ganz begeistert tanzen sie mit. Genauso interessiert fragen die Kinder uns über das Land und alles Mögliche aus, z.B. ist es in Österreich kalt oder warm, feiert man in Österreich Weihnachten, wie lange und wie oft proben wir usw…
Zu guter Letzt hat jedes Kind ein Büchlein, um Unterschriften zu sammeln von den Tänzern und Musikern.
Ab 17 Uhr steigt bei der Gastfamilie von Jasmin, Flo und Adfried eine Käsknöpfleparty. Flo und Jasmin haben sich bereit erklärt, für die Österreicher und deren Gastfamilien Käsknöpfle zu kochen. Es sind auf jeden Fall viele dieser Einladung gefolgt und verspeisen mit Genuss diese Vorarlberger Spezialität.
Um 1830 ist Treffpunkt in der High School zum großen Galaabend.
Dort findet zuerst mit jungen Menschen aus Burley und Umgebung eine PreShow statt. Anschließend zeigen alle Nationen die einstudierte Eröffnung. Der Saal ist gut gefüllt und das Publikum empfängt uns ganz begeistert. Durch diese Herzlichkeit und Freude, die vom Publikum ausgeht, verfliegt jede Aufregung unsererseits sofort. Jede Nation trägt ein tolles Programm vor. Österreich steht im 1. Teil 10 Minuten und im 2. Teil 5 Minuten zur Verfügung. Zur Aufführung kommen „Krüzkönig“ und der „Schellenplattler“ und gemeinsam dann im 2. Teil des Programms der „Tiroler Figurentanz“.
Zum Abschluss des Abends sind wieder alle Nationen gefragt – die Abschlusszeremonie, mit allen Tänzern, Musikern, den flag-people und den kurzen Einzelvorführungen der teilnehmenden Nationen mit passendem Bild im Hintergrund.
Klatschende, jubelnde Menschen im Publikum und stolze, begeisterte Teilnehmer – dies ist dieses erhebende Gefühl, das man in diesem Amerika, in Idaho, spüren kann.
Freitag, 29. Juli 2011
Die Österreicher sind zu einem amerikanischen Frühstück bei der Gastfamilie von Karin und Franz eingeladen. Ganz traditionell gibt es Pan Cake, Hamburger, Würstchen, Früchte, Gemüse, Ahornsirup, Marmelade, Milch, Kakao, Orangensaft, Wasser … dies alles im Garten.
Anschließend können Alfred, Helga, Peter und ich mit Fam. Smith zum Einkaufen (Wal-Mart). Zur Mittagszeit treffen sich alle Teilnehmer des Dance-Festivals zur River Party am Snake River. Ein wunderschöner Platz, direkt am Fluss, der zu allen möglichen Outdoor-Aktivitäten einlädt. Bei überdachten Sitzplätzen lässt es sich gut relaxen. Die Sportlichen von uns halten sich am Wasser auf, fahren mit dem Motorboot, lassen sich auf einem Schlauchboot hinter dem Motorboot herziehen. Dabei gilt es, nicht vom Schlauchboot zu fallen, auch wenn das Motorboot noch so viel Schleifen zieht. An einem üppigen Buffet können alle den Hunger und den Durst stillen. Zeitweise stehen so viele Leute an, dass einem unweigerlich „die Schlacht am kalten Buffet“ in den Sinn kommt.
Nach diesem entspannten Nachmittag geht es zurück zu den host-families, es heißt Koffer packen und sich umziehen für den 2. Galaabend. Ganz ähnlich wie am Vorabend läuft das Programm ab und zum Abschluss dieses Abends hat jede Nation die Möglichkeit ca. 10 Minuten mit dem Publikum auf der Bühne zu tanzen. Mit dem Figurentanz und einem Walzer präsentieren wir uns. Danach treffen wir Österreicher uns vor der High School auf der Stiege zum Fototermin. Fast wie bei den Stars gibt es großes Blitzlichtgewitter.