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Rexburg

Samstag, 30. Juli 2011

Um 7 Uhr Treffpunkt bei der High School – Abfahrt nach Rexburg. Große Verabschiedung von den host-families – manche Träne wird vergossen. 3 Busse machen sich um 740 Uhr auf den Weg nach Rexburg. Nach ca. 2,5 Stunden Busfahrt erreichen wir Rexburg. Einigen kommt so manches noch bekannt vor – vor allem Rick’s College, das heute BYU-I heißt. Wir können unser Gepäck im „Austria“-Raum verstauen und unser Team Guide Veronica McCabe gibt uns erste Instruktionen. 2 Dance Teacher begleiten uns auf das Spielfeld neben der Uni. Wir absolvieren die Proben für die am Abend stattfindenden Opening Ceremonies. Um ca. 13 Uhr lernen alle die neuen host-families kennen.

Peter und ich sind bei der Fam. Rud + Tony Phillips untergebracht. Wir wohnen ein bisschen außerhalb von Rexburg in Rigby. Fam. Phillips ist erst vor 1 Jahr nach Rigby gezogen. Es ist auf jeden Fall ein riesiges Anwesen, das noch nicht ganz fertig gestellt ist. Die Außenanlage wird erst angelegt. Der Wohnbereich ebenerdig ist komplett fertig, riesengroß, geschmackvoll eingerichtet. Peter und ich sind im Keller, dort sind bis auf unseren Schlafraum und das Bad, die Zimmer noch nicht fertig. Wir werden äußerst freundlich aufgenommen und dürfen sofort mit zum Supermarkt, um dort unsere Essenswünsche zu äußern. Danach packen wir die Koffer aus, ich darf die Bügelwäsche erledigen. Ein reichlicher Lunch wird für uns gerichtet.

1810 Uhr Abfahrt nach Rexburg zur Probe und den anschließenden Opening Ceremonies. A – wie Austria – beginnt, das heißt unser Fahnenträger Charly vorne, die Tänzer dahinter, marschieren wir ins Stadion auf unseren Platz. Das Publikum winkt und ruft uns kräftig zu. Jede Nation folgt, das Stadion füllt sich mehr und mehr. Die Teilnehmer von Austria, Belgien, China, Kolumbien, Indien, Russland, USA sitzen im Halbkreis mit Blick zum Publikum. Auf einer kleinen Bühne hat das Gremium des Festivals Platz genommen. Jede Nation erhält in den Landesfarben Luftballons, die wir gemeinsam in den Himmel steigen lassen. Es folgen Reden des Komitees, danach beginnt Österreich mit der Zeremonie. Die österreichische Bundeshymne wird gespielt, alle Teilnehmer und das Publikum stehen dazu auf. Der Fahnenträger Charly, Peter als Obmann und Agnes mit der Festtagstracht begeben sich zur Bühne. Eine Rede von Peter und ein gegenseitiger Geschenkeaustausch folgen. Gruppe Rosengarten und TG Rankweil führen in der Mitte des Stadions das „Mühlrad“ auf. Dieselbe Reihenfolge gilt dann für die nächste Nation usw. bis sämtliche Teilnehmer ihr Land, ihren Tanz vorgestellt haben. Als Abschluss folgt das einstudierte Programm und zuletzt gemeinsames Tanzen auf dem Spielfeld. Jürgen von den Schuhplattlern und Bianca von der TG beginnen mit einer Polonaise und alle, wirklich alle folgen. Da sieht man ein Chinese hinter dem Kolumbianer, eine Russin vor dem Amerikaner, ein Festivalteilnehmer gefolgt von Personen aus dem Publikum. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, lauter freudige Gesichter konnte man sehen.

 

Sonntag, 31. Juli 2011

Nach einem ausgiebigen amerikanischen Frühstück erkunden Peter und ich bei einem Spaziergang die Gegend. Es sind vorwiegend neu gebaute Häuser mit viel Grund ums Haus. In jedem Garten sieht man Rasensprenger, damit der Rasen grün bleibt. Aus manch einem Hof hört man Hundegebell, aber es ist nicht 1 Hund sonder 4-5 kleine Hunde, die sich lautstark melden. Wir sehen auch ein paar Häuser, die zum Verkauf stehen. Von 1300 Uhr bis 1600 Uhr sind wir mit unserer host-family in der Kirche. Zuerst ist eine Messe, bei der verschiedene Sprecher aus der Gemeinde erzählen. Mit Handzeichen der Kirchenbesucher werden Dinge beschlossen, die wir nicht verstanden haben und erst bei der Kommunion werden die Kirchentüren geschlossen. Dazwischen kann jeder kommen und gehen, wie er will. Die 2. Stunde findet in einem anderen Raum statt, und zwar so was ähnliches wie eine Bibelstunde, die von unserem Hausherr gestaltet wurde. Die 3. Stunde ist wieder in einem anderen Raum, Männer und Frauen getrennt. Frauen können dort ungezwungen von ihren Problemen erzählen, passend zu dem Thema, das eine Sprecherin ausgesucht hat.

Nach den Erfahrungen in der Mormonenkirche fahren wir mit unserer host-family nach Hause. Wir werden fürstlich bedient, es gibt Rindsbraten mit Kartoffeln und Gemüse. Zum Abschluss des Tages fahren wir übers Land nach Idaho Falls zum Eis essen. Wir können auch noch den größten Mormonen Tempel und die Wasserfälle in der Stadt sehen.

 

Montag, 1. August 2011

Um 8 Uhr hat Peter ein Director‘s Meeting. Es regnet – also der geplante Ausflug zu den Mason Falls fällt ins Wasser. Mit ein paar anderen Familien wird eine Shopping-Tour ausgemacht. Zuerst holen wir Franz, Karin, Alfred + Helga ab, dann geht’s weiter zum Western Store in Idaho Falls. Es stoßen noch mehrere von unserer Gruppe dazu, gemeinsam essen wir in einer Pizzeria. Es regnet immer noch. Auf geht es in ein großes Einkaufszentrum in Idaho Falls. Wir treffen dort fast die ganze Gruppe – alle haben Schlechtwetterprogramm. Als wir den Einkaufstempel wieder verlassen, scheint die Sonne.

Street ParadeUm 1515 fahren wir wieder zurück nach Rigby – wir liefern Franz, Karin, Alfred + Helga bei der host-family ab. Schneller Kleiderwechsel ist angesagt, da um 1630 unsere Familie uns nach Rexburg bringt – Österreich hat Auftritt auf der Main Street West Stage. Ab 1800 versammeln sich alle Nationen zur Street-Parade. Am Himmel ziehen inzwischen dicke Gewitterwolken auf, während der Parade fängt es ganz leicht zu regnen an. Die Parade führen Dudelsackpfeifer an, dahinter fährt in einer Nobelkarosse der Hauptsponsor des Festivals, gleich darauf folgt Österreich. Links und rechts der Straße jubeln uns viele Menschen zu. Immer wieder bleibt der ganze Zug stehen, um Tanzdarbietungen zu zeigen. Der Regen und der Wind werden stärker, am Ende der Umzugsstrecke regnet und windet es so kräftig, dass alle (Besucher und Teilnehmer) fluchtartig einen trockenen Platz suchen. Somit fällt das anschließend geplante Straßenfest ins Wasser. Unsere host-family fährt mit uns zu „Applebees“, ein Restaurant mit verschiedenen Spezialitäten. Dort treffen wir auch einige Österreicher, alle ein bisschen zerzaust vom Wind und Regen (einschließlich wir).

 

Dienstag, 2. August 2011

AutogrammstundeHeute scheint wieder die Sonne, der Tag beginnt mit Terminen an der Junior High School in Rigby. Es sind 3 verschiedene Gruppen Kinder angemeldet, die etwas über Österreich und auch unsere Tänze erfahren möchten. Peter erzählt über das Land, aus dem wir kommen, Franz übersetzt das Ganze. Wir zeigen Tänze vor und bitten dann die Kinder mit zu machen, abschließend ist wieder Autogrammstunde. Die mitgebrachten Lunchpakete werden verspeist. Um 1300 Uhr absolvieren wir einen Auftritt im Pflegeheim in Rexburg. Die Bewohner des Heims, allesamt im Rollstuhl (oder zumindest, die wir gesehen haben) haben großen Spaß bei unseren Vorführungen. Zu Fuß, bestückt mit der Österreich Fahne und dem Schild „Austria“, wandern wir die 200 m vom Heim zur BYU. Bühnenprobe ist angesagt. Die „alten Hasen“ von uns kennen die Ausmaße der Bühne, die „Neulinge“ staunen nicht schlecht über die Größe. Bei der Probe werden Ton- und Lichttechnik eingestellt, damit bei der großen Performance am Freitag und Samstag alles passt. Nach der Probe holt Peter und mich Rud ab, wir fahren nach Hause. Für das Abendessen wird Salat, Ofenkartoffeln und Steak vorbereitet. Nach dem Essen genießen wir einen weiteren grandiosen Sonnenuntergang.

 

Mittwoch, 3. August 2011

Bear WorldEs ist wieder sehr warm und sonnig. Heute ist für alle Festivalteilnehmer ein Ausflug zum Wildlife Park „Bear World“ angesagt. Unsere Gruppe fährt zusammen mit Indien im Bus zum und durch den Park. Im Schritttempo durchqueren wir den Park. Alle möglichen Tiere wie Truthahn, Hirsch, Wolf und Bär spazieren in dem Gelände frei herum. Immer wenn ein Tier besonders nah ist, bleibt der Bus stehen, damit gut fotografiert werden kann. Erst als wir im Gehege der Bären (die sind von den anderen Tieren mit Zäunen abgetrennt) sind, darf der Bus nicht mehr stehen bleiben. Die Gefahr, dass die Bären auf stehende Autos aufklettern, ist zu groß. Es werden also Fotos während der Fahrt geschossen. Hinter mir höre ich Martin (Schuhplattler) sagen: „Lieber von hinten als gar nicht“ – gemeint hat er natürlich Fotos von den Bären.

Mesa FallsNach diesem Ausflug werden Peter und ich von Rud abgeholt und zwar zu einem weiteren Ausflug zu den „Mesa Falls“. Nördlich von Rexburg, an Sugar City vorbei geht die Fahrt über endlos lange Strecken neben Kartoffel-, Weizen- und Zuckerrübenfelder einher. Plötzlich ändert sich das Bild, im Tal ein sanfter Fluss, links und rechts stehen Birken und Tannen. Es geht aufwärts bis zu einem Parkplatz – „Mesa Falls“.

Zu Fuß läuft man an einem beschilderten Weg entlang, Vögel zwitschern, in der Ferne hört man Wasser rauschen. Und dann sieht man den Fluss über einen Abhang stürzen – den oberen großen Wasserfall. Das Wasser zischt bis zur anderen Talseite und dadurch ergibt sich dort eine spezielle Vegetation, der ganze Abhang ist bedeckt mit saftig-grünem, hohem Gras. Ein einzigartiges Naturschauspiel.

GeburtstagstorteUm 1700 Uhr sind wir Österreicher bei unserem Team-Guide Veronica zur Gartenparty geladen. Es gibt am Buffet feine Sachen und für alle österreichischen Geburtstagskinder (die während der Amerikareise Geburtstag haben) einen Kuchen in den österreichischen Landesfarben und mit den Namen beschriftet. Zur Freude aller haben dieses Mal Jasmin, Bianca, Bummel + Wilson Rodeo„Käsknöpfle“ gekocht. Schnell die Tische abgeräumt, Stühle versorgt – es ist Zeit für’s Rodeo in Rigby. Ab 1830 Uhr werden wir Österreicher vom Chef des Rodeo’s erwartet. Veronica hat bewirkt, dass wir mit unseren hostfamilies gratis dorthin können. Für die meisten ist es ganz etwas Neues. Die kleinsten Cowboys beginnen mit einem Ritt auf dem Schaf, es folgt Geschicklichkeitsreiten auf dem Pferd, Reiten auf dem bockigen Pferd und der Höhepunkt bull riding. Im Anschluss ans Rodeo haben wir die Möglichkeit backstage mit den Cowboys zu sprechen und Fotos zu machen.

 

Donnerstag, 4. August 2011

Peter hat wieder Meeting um 8 Uhr und ab 9 Uhr sind alle an der Madison High School. Es sind 2 Einheiten Schulkinder anwesend, um etwas über uns und einen Tanz zu lernen. Zu Mittag sitzen alle Nationen in einer Art Kantine und verspeisen den mitgebrachten Lunch. Es hat sich auch ein neuer Sport gefunden. Nicht nur die Kinder sammeln in einem Pass die Unterschriften der Festivalteilnehmer sondern auch wir Erwachsenen. Ab 14 Uhr ist in derselben Schule ein Auftritt. Zuerst zeigen die Kinder mit den Großen, was sie gelernt haben, danach folgt eine 10minütige Performance aller Länder. Kolumbien überzieht wieder einmal kräftig. Eine Begebenheit am Rande – Claudia (TG) zum Jürgen (SCHUPI): „Mir wird der Ständer zu schwer“ (gemeint war der Notenständer, den sie vom einen in den anderen Raum trug).

Um 16 Uhr werden wir Österreicher von den host-families abgeholt. Es ziehen dunkle Gewitterwolken auf. Der geplante Ausflug zu einem Wasserpark wird abgesagt. Jeder kann mit seiner host-family selber etwas unternehmen – so verschiedene Aktivitäten wie Bowling, shoppen, Quad fahren bei den Sanddünen (außerhalb von Rexburg) hat man am nächsten Tag von manchen gehört. Peter und ich sind von Tony + Rud nach Idaho Falls in ein italienisches Restaurant zum Abendessen eingeladen. Es regnet inzwischen kräftig und starke Sturmböen ziehen übers Land. Nach dem Essen fahren wir nochmals zu den Wasserfällen in Idaho Falls. Nachdem es zu regnen aufgehört hat, spazieren wir am Ufer entlang und fotografieren das Wasserschauspiel. Kaum wieder beim Auto angelangt, beginnt es wieder stark zu regnen. Wir fahren nach Hause.

 

Freitag, 5. August 2011

Probe im BYUDer Himmel ist wolkenlos und die Sonne scheint. Heute ist Probe im BYU angesagt. Wir treffen uns um 845 beim Hart Building. Wie schon in Burley ist auch in Rexburg für die großen Galaabende heute und morgen ein Opening + Closing Ceremonies einzustudieren. Dies dauert bis 1040. Da uns die host-families erst um ca. 12 Uhr abholen, bleibt noch Zeit für einen kleinen Abstecher in die Stadt. Ein bisschen shoppen und Eis essen ist noch drinnen. Zurück bei der host-family gibt es für Peter und mich einen Lunch. Wir zwei gönnen uns nach dem Essen noch einen ausgiebigen Spaziergang, bei dem wir noch ein paar Fotos schießen. Neben Luxushäusern mit einer perfekten Gartenanlage findet man ganz einfache Häuser mit allem möglichen Unrat drum herum. So ist das Leben.

Um 1700 Uhr sind Abordnungen von allen Teilnehmern des Festivals beim Bürgermeister zum Dinner eingeladen. Ferdl + Karin, Franz + Karin, Peter + ich mit unserem Teamguide Veronica und ihr Mann nehmen daran teil. Dankesreden, Dinner und Geschenkübergabe von jeder Nation, so ist das Programm – dann Wechsel des Gebäudes – großer Auftritt beim Galaabend folgen: Während der Pre-Performance von heimischen Tanzgruppen sitzen wir Österreicher und auch die meisten anderen Nationen im Zuschauerraum. Es gibt noch kurze Besprechungen bezüglich unseres Programms. Ferdl zum Jürgen: „Mit da Schella leise ihi go.“ Jürgen zum Ferdl: „A kle schellats all.“ Ferdl zum Jürgen: „Denn muascht halt dr Bemmel heba.“ Pünktlich um 1930 beginnt der Abend mit der Eröffnungszeremonie. Wie geübt marschiert jedes Land ein, aber alle zu spät oder zu langsam, sodass ein Teil des einstudierten Programms sich gar nicht mehr ausgeht. Aber irgendwie schafft es der Moderator, alles wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Die Eröffnung bringen wir souverän zu Ende, das Publikum bemerkt von dem Fehler gar nichts. Unser Auftritt danach klappt dafür hervorragend. Krüzkönig und Schellaplattler im ersten und der Figurentanz im zweiten Teil wird vom Publikum mit viel Applaus und Jubelrufen bedacht. Nach der Abschlusszeremonie, die fehlerfrei gelingt, ist auf der Bühne freies Tanzen mit dem Publikum zu moderner Musik angesagt. Ein gelungener Abend mit sehr viel Spaß.

Das letzte Mal schlafen bei der Gastfamilie – das bringt schon ein bisschen Wehmut – schade, dass die Zeit so schnell vergeht.

 

Samstag, 6. August 2011

Nach dem Aufstehen ist Kofferpacken angesagt. Schmutzwäsche in den einen, saubere Sachen in den anderen Koffer. Danach genießen wir noch einmal ein amerikanisches Frühstück. Um 11 Uhr treffen sich alle Nationen mit Gastfamilien im Smith Park zum Picknick. Jede Nation kommt noch zur kleinen Bühne im Park, bedankt und verabschiedet sich von den Organisatoren. Weil es so schön war zeigt jede Nation noch einen Tanz und lädt danach das Publikum ein mitzumachen. Kurz nach 13 Uhr verlassen die ersten den Park, auch Fam. Phillips, Peter und ich. Noch einmal fahren wir nach Idaho Falls zu einem Großmarkt. Peter möchte sich iPods + iPads anschauen. Geschaut und gekauft und zwar einen iPod. Am Abend ab 19 Uhr ist wieder Gala Performance. Nach den Reden des Komitees wird nach Mormonenmanier gebetet, das Programm beginnt mit der Eröffnungszeremonie. Jede Nation zeigt andere Tänze wie am Vortag. Am Ende finden die Closing-Ceremonies statt und zu den Klängen der kolumbianischen Kapelle allgemeines Tanzen auf der Bühne. Für Österreich und Belgien heißt es von den host-families Abschied nehmen. Manche Träne wird vergossen. Die Gastfreundschaft der host-families ist enorm, dementsprechend schwer fällt auch der Abschied. Um 2330 Uhr holt uns Österreicher der Bus ab, der uns nach Salt Lake City zum Flughafen bringt. Der Bus ist nicht mehr jüngeren Baujahres, so fühlt sich auch die Fahrt an. Jeder versucht nämlich ein bisschen zu schlafen, was bei dieser holprigen Fahrt schwer möglich ist.